Die Vielfalt der angetroffenen Textarten mag überraschen : neben Predigten, theologischen Abhandlungen und Exerzitien, gibt es auch eine mystische Autobiographie und Berichte über Visionen, esoterische Prosawerken, ein Nachruf und ein Denkmal der Komturei, detaillierte Informationen über das Leben in den Konventen der Dominikaner in der Region und auch, wie das Leben « geistlich aufzuräumen ».
Alemannisch, der Vorfahre des Elsässischen, ist in Strassburg und Umgebung gesprochen und ersetzt das Lateinische. Die grosse Vielfalt der Schriften ermöglicht verschiedene Leseübungen. Auch die dortige Buchmalerei hat einen bescheiden Platz, wegen der Abwesenheit von Glanz, aber sehr bedeutsam, weil das mystische Rheinland die Bedeutung der Bilder eingehend hinterfragte.
Diese Manuskripte, mit einer Xylographie (nebenstehend) und einer Inkunabelausgabe beigefügt, stammen alle aus dem 14. und 15. Jahrhundert, mit Ausnahme von zwei Kopien fehlender Manuskripte, die, vor dem Verlust im Jahr 1870, wurde von einem Strassburger Gelehrten angefertigt.
Dank der Kunstförderung durch die Stiftung Singer-Polignac wurde diese Sammlung ursprünglich digitalisiert. Durch Neuerwerbungen oder neue Entdeckungen, sie wird in Zukunft zweifellos ausgebaut.