Die Sammlung von etwa 180 Zeichnungen aus dem 16. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, die seinerzeit von Mülheimer Industriellen gekauft oder der Industriellenvereinigung von einigen Künstlern geschenkt worden waren, wurde erst Anfang der 1970er Jahre wiedergefunden, nachdem sie zusammen mit den wertvollsten Stücken des Museums vor den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs in Sicherheit gebracht worden war. So wurde diese Sammlung der Stadtbibliothek anvertraut, die bereits 1968 die Gesamtheit der Stiche und Lithografien der Industriellen Gesellschaft (die unter anderem mehr als 150 Drucke von Hans Thoma umfasst) aufgenommen hatte.
Diese Zeichnungen stammen aus den Sammlungen des ehemaligen Musée des Beaux-Arts in Mulhouse, das damals von der Société industrielle de Mulhouse verwaltet wurde. Zu Beginn des Krieges wurden die wertvollsten Stücke dieses Museums in der von den Ereignissen erzwungenen Eile verpackt und in einer Region in Sicherheit gebracht, die man für sicher vor militärischen Operationen hielt. Die Explosion, die 1940 die Brücke von Riedisheim zerstörte, und die Bombenangriffe auf die Stadt im Jahr 1944 fügten dem Museum und den dort verbliebenen Objekten schweren Schaden zu.
Die wiedergefundene Sammlung umfasst etwa 180 alte Zeichnungen, die seinerzeit von Herrn Charles Steinbach aus Mülhausen und Herrn Deglatigny aus Rouen ausgewählt und gekauft wurden. Sie umfasst Werke von italienischen und französischen Künstlern, unter denen wir David, Callot und Géricault finden. Wir begegnen auch einer Reihe von Zeichnungen von Jean-Jacques Henner (siehe oben Die Leserin) und Werken weniger bekannter regionaler Künstler, die jedoch technisch und regional interessant sind, wie zum Beispiel Zeichnungen von Benjamin Ullmann, der aus Blotzheim stammte (siehe nebenstehend Temple d'Hercule à Agrigente).
Diese Zeichnungen wurden 2022 alle digitalisiert und sind auf der Website der Bibliothèques municipales de Mulhouse online.