Am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-1871 wurde das Elsass dem Deutschen Reich angeschlossen. Ab jetzt hat Paul Kauffmann nie aufgehört, die Franzosen die verlorene Provinz nicht zu vergessen und die Erinnerung an ihre Traditionen ist in seinem Werk gepflegt.
Vom Elsass nach Paris
Geboren am 8. Juli 1849 in Belfort, damals am Departement Haut-Rhin angegliedert, Paul Kauffmann ging zur Schule in Colmar. Mitte der 1860er Jahre, begann er vermutlich sein Debüt als Zeichner in einer Werkstatt für technische Zeichnungen in Mulhouse und kurz danach hat seine Karriere als Pressezeichner angefangen.
Als 1870 der Krieg ausbrach, am Tag nach der Niederlage Napoleons III., schloss er sich bei Sedan dem Korps der Francs-tireurs von Paris an. Sein Dienst endete am ersten Tag der Pariser Kommune, dem 18. März 1871. In den folgenden Jahren führte er noch regelmäßig Militärübungen durch.
Günstig für die Rückgabe des Elsass an Frankreich, der Widerstandskämpfer Paul Kauffmann empfand natürlich eine Leidenschaft für die Armee, die sich in seinen Postkarten, Buchillustrationen oder Kriegsberichten widerspiegelt. Aber vor allem, die Sitten und Gebräuche der Region wurden zu seinem Lieblingsthema. Auf diesem Gebiet, das Werk war sehr fruchtbar und aus diesem Grunde wurde eine interessante Quelle, dieses Thema zu studieren.
Es richtet sich an Erwachsene und Jugendliche gleichermassen. Selbst Buchautor, widmete er sein Werk « Nos petits Alsaciens chez eux : notes et souvenirs d'artiste » (1918) « den Kindern des schönen Landes Frankreich, um sie den elsässischen Kindern zu kennenlernen ». Bei dieser Gelegenheit, er hat verschiedene Themen für das jugendliche Publikum erwähnt, die er illustriert hat - möglich auf Numistral zu entdecken : « La vieille poupée : conte merveilleux » (186?) von Charles Aubert, « Les malices de Gaspard » (undatiert) von Georges Haurigot, oder auch « L’enfant de la mine » (1926) von Augusta Latouche.
Der Dichter der Sitten und Gebräuche des Elsass
Die tiefe Verbundenheit von Paul Kauffmann mit dem Elsass war auch der Ursprung des Werks : « L'Alsace Traditionaliste ». Dieses erschienene Buch im Jahr 1931 war ein sofortiger Erfolg und wurde viele Male neu aufgelegt. Es enthält Aquarelle lokaler traditioneller Kostüme und Elemente in Zeichnungen von Kostümen, Häusern, Einrichtungsgegenständen und Haushalts- oder landwirtschaftlichen Utensilien. Selbst Paul Kauffmann behielt einige elsässische Trachten und lebte in einer Fachwerkvilla namens « L'Alsacienne » in der Pariser Region.
Die Erinnerung an die jährlichen traditionellen Feste im Elsass wird in einer Postkartenserie mit dem Titel « Usages et costumes d'Alsace » (1902) illustriert. Unter den vertretenen Festen : « La Fête des ménétriers » oder « Pfifferdaj », das noch heute in Ribeauvillé gefeiert wird, oder « Les souhaits et baisers du jour de l'an », « La sérénade de la Sainte Cécile » oder « Le charivari de la Sainte Catherine ». Jede einzelne Postkarte hat eine Beilage für personalisierte Mitteilungen.
Zeichner für die Werbung
Paul Kauffmann wurde auch von vielen Einrichtungen ersucht, Zeichnungen für die Werbung anzufertigen, wie zum Beispiel die erstellte Plakate für die staatliche Gesellschaft der elsässischen und lothringischen Eisenbahnen. Wahrscheinlich in den 1920er Jahren entstanden, sind diese Plakate eine Einladung zur Entdeckung der wiedergewonnenen Provinzen.
Diese Online Numistral-Dokumente drücken die Liebe von Paul Kauffmann für die Region seiner Kindheit wesentlich aus. Obwohl das Elsass war seine hauptsächliche Inspirationsquelle, andere französische Provinzen und andere Studienthemen interessierten auch den Künstler.
Mehr Informationen zum Thema :
Florence Fleck, Maryline Simler, Paul Kauffmann : images d’Alsace et d’ailleurs, Musée de la communication, Riquewihr, 1er avril-2 novembre 2008, 29 novembre-14 décembre 2008, Société d'histoire de La Poste et de France télécom en Alsace, 2008.
Autorin : Maryline Simler
Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg