Internationale Ausstellung von Ostfrankreich

Die Internationale Ausstellung von Ostfrankreich fand vom 1. Mai bis 31. Oktober 1909 in Nancy auf dem Gelände « Parc Sainte-Marie » und « Esplanade Blandan » statt und konnte in sechs Monaten fast zwei Millionen Besucher begrüssen. Diese Ausstellung lehnt sich an die Weltausstellungen an und bietet den Besuchern Paläste (Bergbau und Metallurgie, Kolonien, Feste, Bildung und freie Künste, Elektrizität, Textilien, Lebensmittel, Verkehr) und thematische Pavillons (Polizei und Feuerwehr, Mineralwasser Städte und Tourismus, Handelskammer, Wälder, Gas, Seeschifffahrt, Post und Presse).

Andere Einrichtungen beeindruckten die Besucher, wie das elsässische Dorf als « Herzstück der Ausstellung » galt und auch das senegalesische Dorf. In die Ausstellung ist die Schule der Schönen Künste eingebunden und verfügt die « École de Nancy » über einen eigenen Pavillon mit Kreationen von Daum, Majorelle, Prouvé usw. ausgestellt sind, um Jugendstil eine wichtige Aufmerksamkeit zu verleihen : die Bewunderung der Meisterwerke von der lothringischen Kunst.

Unter der hohen Schirmherrschaft der Regierung der Französischen Republik, die Idee für diese Ausstellung wurde im Jahr 1904 von der Stadt Nancy ins Leben gerufen. Das Ziel ist sowohl wirtschaftlicher, kultureller als auch politischer Natur, denn es ermöglicht, die Erinnerung an das Elsass zu bewahren, was durch die Bedeutung des elsässischen Dorfes, das sich direkt am Eingang der Ausstellung befindet, belegt wird.

Im Jahr 1912 zielt diese umfangreich bebilderte Publikation darauf ab, die Erinnerung an diese Ausstellung durch die Veröffentlichung einiger emblematischer Beispiele zu bewahren : das elsässische Dorf spielt eine wichtige Rolle und erklärt, warum das Buch bei den Industriellen von Mulhouse so erfolgreich war - dieses Exemplar stammt von der Familie Dollfus. Die farbigen Bildtafeln zeigen mehrere Ausstellungsstücke : Kreationen der « École de Nancy » - Daum, Majorelle - und Produktionen industrieller Kunst wie die Fayencen von Lunéville und die Kristallerie-Waren von Baccarat. Das Werk, dessen grafische Gestaltung nach wie vor sehr stark vom Jugendstil beeinflusst ist, zeugt von der Bedeutung dieser Ausstellung in der französischen Kunstlandschaft, kennzeichnet aber auch ihr letztes grosses künstlerisches Ereignis. 

Bibliographie : 
Exposition internationale de l’Est de la France, Nancy, 1909, guide officiel.

Bernard Jacqué et Nicolas Stoskopf, « Tradition et modernité dans les arts décoratifs en Alsace autour de 1900 », L’artiste et l’objet, la création dans les arts décoratifs (XVIIIe-XXe siècle), Aziza Gril-Mariotte (dir.), Rennes, Presses Universitaires de Rennes, 2018.