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exlibris d'Armand Weiss
Der Richter Armand Weiss (1827-1892) aus Mülhausen ist heutzutage nur noch unter Bibliophilen bekannt. Während sein juristisches Werk nur wenige Spuren hinterlassen hat, ist seine riesige Sammlung alter Bücher bekannt. Die Sammlung von fast 5000 Büchern und Drucken wurde nach seinem Tod der Société industrielle de Mulhouse vermacht und 2010 in die Stadtbibliothek von Mulhouse überführt, wo sie sorgfältig aufbewahrt und aufgewertet wird.

Die Sammlung von Armand Weiss hatte kaum einen Bezug zum Recht, sondern bestand hauptsächlich aus elsässischen Büchern, abgesehen von antiquarischen Werken, die als Sammlerstücke nicht auf Werke über das Elsass beschränkt waren. Seine Bibliothek ist uns übrigens dank dreier Dokumente bekannt, die in der Stadtbibliothek von Mulhouse aufbewahrt werden (manchmal in mehreren Exemplaren und zum Armand-Weiss-Fonds, aber auch zum Elsässer-Fonds gehörend): Catalogue de la bibliothèque de feu M. Armand Weiss de Mulhouse, (Maison d'Art Alsacienne, Strasbourg, 1922); Catalogue de la bibliothèque de livres et d'estampes de feu Armand Weiss : donnée, sur sa demande, par la famille à la Société Industrielle de Mulhouse : avec un portrait reproduit d'après une toile de G. Bretegnier et les armoires de la famille Weiss (Société Industrielle de Mulhouse, 1909); sowie ein Manuskript ohne Datum und Autor mit dem Titel Bibliothèque Armand Weiss.

Zu den Glanzstücken gehören drei Manuskripte: das Evangéliaire d’Erchenbald (siehe rechts), das auf das 10. Jahrhundert geschätzt wird und in der Abtei St. Gallen in der Schweiz entworfen wurde, sowie ein holländisches Stundenbuch und ein Brevier (beide auf das 15. Jahrhundert geschätzt). Bemerkenswerte Inkunabeln von Sebastien Brandt sind im Inventar aufgeführt, darunter eine lateinische Ausgabe von La Nef des Fous aus dem Jahr 1497: Stulifera navis Narragonice (AW2625).

Armand Weiss hatte auch über 200 Drucke aus dem 16. Jahrhundert sowie etwa 300 Drucke erworben: Pläne von Mülhausen und Colmar aus dem 16. Jahrhundert, aber auch Lithografien und Chromolithografien aus seiner Zeit - Beweise für seine Leidenschaft für die Kunst, die ihm zeitgenössisch war.

 

(Siehe auch den Artikel von Gilles Banderier, « Armand Weiss : heurs et malheurs d’un bibliophile magistrat », Revue d’Alsace [En ligne], 140 | 2014, mis en ligne le 01 septembre 2017, consulté le 11 avril 2024. URL : http://journals.openedition.org/alsace/2138)